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Archiv für Februar, 2008

Cloverfield

9. Februar 2008

Viele Gerüchte rankten sich um diesen Film. Lange wurde streng geheim gehalten, worum es überhaupt geht und eine virale Marketingkampagne geführt, so dass sich schnell eine Community zusammen scharrte die jedweden Hinweis begierig aufsaugte. Sogar der Filmtitel wurde erst relativ spät bekannt gegeben, obwohl er ziemlich Nichtssagend ist. Als Produzent fungierte übrigens J. J. Abrams, der gerade Serienfans als kreativer Kopf und Regisseur hinter Lost bekannt sein dürfte.

Eine Gruppe junger Leute feiert den Abschied von Rob, den es beruflich nach Japan zieht. Die Feier wird auf einmal durch einen Stromausfall und Erschütterungen unterbrochen. Um besser zu sehen was los ist laufen die Party-Besucher aufs Dach und können dort eine Explosion nahe Down-Town-Manhattan sehen. Panikartig flüchten sie auf die Straße, denn irgendwas scheint sich da seinen Weg durch die Häuserschluchten zu bahnen.
Im Grunde ist es ein typischer Monsterfilm im Stile von Godzilla geworden. Die Besonderheit ist aber, dass alles im Handkamera-Look gedreht wurde, als ob einer der Hauptdarsteller alles filmen würde. Das Konzept führt also die Idee aus “Blair Witch Projekt” konsequent weiter. Insofern gibt’s wenige Schnitte (nur wenn eben die Kamera ausgeschaltet wird), vielmehr eine eher wilde und freie Kameraführung, die das Geschehen deutlich authentischer und näher wirken lässt. Auch wird damit erreicht, dass die Spannung (ohne überhaupt sehr viel zeigen zu müssen) auf konstant hohem Niveau bleibt. Die Geschichte selbst ist eher banal und realitätsfremd, aber wenn man sich darauf einlässt, wird man ganz gut unterhalten. Vor allem beeindruckend, dass wirklich von Vorne bis Hinten das Konzept durchgezogen wurde.

Categories: Filmrezis

Der Nebel

8. Februar 2008

Nach “Die Verurteilten” und “The Green Mile” hat Regisseur und Drehbuchautor Frank Darabont wieder eine Geschichte von Stephen King filmisch umgesetzt. Sie erschien bereits in den 80ern im Kurzgeschichtenband “Im Morgengrauen”.

Nach einem schweren Sturm kommt auf einmal ein ungewöhnlicher, alles umhüllender Nebel. Einige Menschen können sich noch in einen nahen Supermarkt flüchten, denn ein von Panik erfüllter Mitbürger berichtet, dass etwas im Nebel wäre, was seinen Freund rein gezogen hätte. Die Menschen wissen also nicht was dort lauert und sind mit ihrer Angst bzw. ihrer Ungewissheit konfrontiert.
Später bekommt man zunehmend die Wesenheiten im Nebel zu Gesicht, aber es bleibt eine eher unbekannte, gar unwirklich erscheinende Bedrohung. Auch geht es im Film weniger um das Grauen im Nebel, als um das Verhalten der Menschen im Supermarkt. Sie sind etwas vollkommen unbekannten und angsterregendem ausgesetzt und reagieren auf ganz unterschiedliche Art und Weise darauf. Da gibt zum Beispiel die religiöse Eiferin Mrs. Carmody, welche von der nahenden Apokalypse faselt und es mit passenden Bibelzitaten untermauert. Dann eher nüchtern agierende Mitmenschen, die nach einer rationalen Erklärung suchen. Schnell entwickeln sich Konflikte und Probleme innerhalb der Gruppe. Insofern ist der Film eher nichts für Fan konventioneller Monster-Schocker, da hier eher die Menschen im Vordergrund stehen.

Die Spieldauer hinweg bleibt der Film spannend und das Ende verstoßt schließlich gegen alle Hollywood-Konventionen. Solch ein hartes, überraschendes und zugleich auch konsequentes Ende sieht man sicherlich selten. Es unterscheidet sich übrigens von der Buchvorlage, aber Stephen King zeigte sich begeistert davon und verriet, dass er sein eigenes Ende nie wirklich mochte. Wer also was für die Thematik über hat, dem sei eine Empfehlung ausgesprochen.
Kleine Hinweis: Manch einer wird sich vom Titel her an John Carpenters Horrorstreifen “The Fog – Nebel des Grauens” erinnert fühlen, aber die Filme haben nicht viel miteinander zu tun.

Categories: Filmrezis