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Der Arbeitstag eines Karnevalverweigerers

Wer heute in Köln arbeiten muss, wird in seiner gesamten Wucht vom Phänomen “Karneval” getroffen, welches ich noch nie so recht nachvollziehen konnte.

Als ich heut morgen bei Siemens ankam, merkte ich schnell, dass dies kein normaler Tag ist. Ich sah viele verkleidete Kollegen und viele die es nicht waren zogen sich in den folgenden Stunden in mehr oder wenige gelungene Kostüme um. Irgendjemand hatte außerdem einen Haufen Berliner und Donuts mitgebracht (lecker!) und die Stimmung war durchaus ausgelassen.
Gegen halb 11 strömten dann die Meisten runter. Ich wunderte mich kurz und arbeitete erst einmal weiter. Meine direkten Kollegen sind heut bei einer Inbetriebnahme, so dass ich recht allein am Platz saß, aber ein paar Leute fragten mich ob ich nicht mitkommen wollte, denn ein Stockwerk niedriger würde gefeiert werden und ich dürfe mir das auf keinen Fall entgehen lassen. Also kam ich mit. Schon bald sah ich noch mehr seltsam verkleidete Kollegen mit Biergläsern in der Hand, die zu noch seltsamerer Musik schunkelten. Ein durchaus gruseliger Anblick. An Ort der Feierlichkeit fanden sich mehrere Fässer Bier, ganze zwei (!) Flaschen Wasser und eine Unmenge belegter Brötchen. Also schnappte ich mir eine Flasche Wasser (ich wollte ja noch fahren und arbeiten) und auch einige der lecker Brötchen, während ich abwechselnd die länger werdende Schlange zu den Bierfässern beobachte und paar Worte mit Kollegen wechselte.
Ich entdeckte sogar zwei Kommilitonen, die ich vom “Automation & Industrial IT”-Institut meiner ehemaligen Hochschule kannte. Einer ist nun Diplomand und der andere Werkstudent. Das Gespräch wurde aber je unterbrochen als ein kostümierter Mensch mit Gitarre eine kleine Ansprache hielt und dann mehrere Lieder zum Besten gab. Unter anderem “O Tannenbaum” in mehreren Variationen. Naja.. wenn ich ehrlich bin konnte ich da nicht so recht drüber lachen. Es fehlte mir wohl der entsprechende Alkoholpegel, so dass ich mich kurz nach dieser Vorstellung wieder zu meinem Platz verzog, während die anderen langsam zum Stadtgarten strömten, wo es über 1000 Liter Freibier geben soll.

Die Firma selbst soll laut mehrere Kollegen bereits um 12 geschlossen werden. Ich bin gespannt, ob ich rausgeschmissen werde. Aber ich hab keine Lust nur wegen sowas wie Weiberfastnacht für einen halben Tag Gleitzeit zu nehmen. Rosenmontag sieht es ja ähnlich aus. Die Firma ist zu, aber ich muss Urlaub oder Gleitzeit nehmen. Dies hängt aber damit zusammen, dass ich über die Firma ZSI bei Siemens eingesetzt werde.
Nun ist es kurz nach 12 und ich werde mal versuchen was zu tun. Immerhin ist es nun schön ruhig im Büro. Und ich Notfall kann ich auch Homeoffice machen.

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  1. Oliver
    20. Februar 2009, 11:26 | #1

    Achja… der Geist von “Karneval” ;)

  2. Alexander Lönnendonker
    20. Februar 2009, 16:51 | #2

    Ich hab mir frei genommen beim Toom über die Karnevalstage, und hoffe so abgeschottet von der Welt (Endlich mal nützlich am A*s*h von Oberberg zuleben) nix mitzubekommen. Abgesehen von meiner kölngebürtigen Mutter, welcher aber gott sei Dank ja hier nicht feiert. ^^

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