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Archiv für 5. November 2005

Sin City

5. November 2005

Schon der Trailer zeigte einen guten Vorgeschmack auf die grandiose Optik und bemerkenswerte Darstellerriege. Denn so viele Stars (Bruce Willis, Clive Owen, Mickey Rourke, Benicio del Torro, Jessica Alba, Elijah Wood und Nick Stahl) hat man selten zuvor in einem Film gesehen. Noch dazu legen diese ausnahmslos eine hervorragende Leistung an den Tag.
Auch haben neben dem Haupt-Regisseur Robert Rodriguez noch Frank Miller (der Autor des Comics, der dem Film als Grundlage dient) und Quentin Tarantino mitgewirkt und es ist wahrlich eine der besten und außergewöhnlichsten Comic-Verfilmungen geworden, die ich bisher sehen durfte.

Der Film lässt sich gut folgend umschreiben: Grausam, bizarr, düster, grotesk, stilvoll.

Er ist bis auf wenige Details und Szenen komplett in Schwarz-Weiß gehalten und sämtliche Hintergründe weisen einen markanten schmutzigen Comicstil auf. Trotzdem denkt man oft, die Schauspieler würden vor realen Kulissen spielen, weil die vielen Elemente als ganzes perfekt harmonieren. SinCity ist eine Stadt, die so düster und kalt wie nur irgendwie denkbar ist.
So eine Stimmungsvolle und berauschende Optik hat man jedenfalls noch in keinen Film sehen können.
Die Story wird größtenteils von einem Ich-Erzähler getragen, der jeweils die Gedanken der Hauptdarsteller dem Zuschauer mitteilt. (ähnlich den Gedankenblasen eines Comics)

Auszeichnend für den Film ist neben der Optik auch die an jeder Ecke antreffende Gewalt.
Abgeschlagene Körperteile, Verstümmelungen, Einschusslöcher gehören somit zu fast jeder Szene. Wäre der Film nicht durch dieses Comic-Hafte verfremdet, wären die Gewaltorgien unerträglich. Denn so wird die Gewalt größtenteils ein Teil dieses besonderen Stils, der schon für die Comicvorlage bezeichnend war.
Trotzdem fällt auf, dass die Gewalt teilweise so sehr Überhand nimmt, dass sie nicht mehr als Mittel zum Zweck in der Storyline dient, sondern eben diese quasi ersetzt. Ob das jetzt wirklich der Sinn des Comics war?

Wie Anfangs schon erwähnt, sind die Leistungen der Schauspieler beachtlich. Besonders Mickey Rourke geht in seiner Rolle als Marv voll auf und Bruce Willis kann als alternder Cop mühelos an seine jüngst guten Leistungen anknüpfen. Auch Clive Owen und Benicio del Torro reihen sich mühelos ein und legen einen souveränen Auftritt an den Tag.

Insgesamt ist der Film, trotz der teilweise arg übertriebenen Gewalt, schon allein wegen der wahnsinnigen Optik, dem genialen Cast und tollen Sound eine Empfehlung wert.
Es sollen auch noch zwei Fortsetzungen folgen. Ich persönlich hoffe, dass Rodriguez da den Schwerpunkt von der Gewalt mehr auf die Story legt. Damit wäre nämlich das Meisterwerk perfekt!

Categories: Filmrezis