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Archiv für 28. April 2006

Gattaca

28. April 2006

„Gattaca“ (von 1997) ist der erste Große Kinofilm von Andrew Niccol, welcher zuletzt mit „Lord of War – Händler des Todes“ eine faszinierende Geschichte abgeliefert hat. Für „Gattaca“ konnte er einige namhafte Schauspieler, wie Ethan Hawke, Jude Law und Uma Thurman gewinnen. Sie alle machen ihre Sache sehr gut, insbesondere Jude Law in der Rolle des zerrissenen und von Selbstzweifeln geplagten Jerome überzeugt.

Im Film wird eine Zukunft dargestellt, wo es hauptsächlich um Gene geht – um gute Gene wohlgemerkt. Denn Kinder werden kaum noch natürlich geschaffen, sondern vor allem durch künstliche Befruchtung, so dass alle möglichen Mängel von vornherein ausgeschlossen werden. Ein genetischer Test nach der Geburt zeigt, inwieweit diese Kinder von bestimmten Krankheiten, Gewaltbereitschaft, Suchtgefährdung und so weiter betroffen sein werden. Sogar eine Aussage betreffend der ungefähren Lebenserwartung kann getroffen werden.
Problem an der Sache ist, dass hohe Positionen in der Berufswelt nur von Menschen mit 100%ig einwandfreien Genen besetzt werden. Natürlich erzeugte und Mängelbehaftete Menschen gelten oftmals als „invalid“ und werden nur für niedere Arbeiten benutzt. (Putzkolonne etc.)
Vincent (Ethan Hawke), der Hauptcharakter des Films, ist eben ein solcher Mensch ohne Zukunft, welcher aber hoch hinaus will. Seine einzige Möglichkeit ist in die Rolle des seit einem Unfall Querschnittsgelähmten Jerome (Jude Law) zu schlüpfen. Aber seine Tarnung gerät recht schnell in Gefahr, was unerwartete Auswirkungen zur Folge hat.

Die Geschichte ist zwar nicht wirklich spektakulär, kann aber mit Spannung und vor allem Atmosphäre punkten. Das kühle, sterile und karge Ambiente verdeutlicht nur zu gut die vorherrschende Emotionslosigkeit. Auch werden im Laufe des Films viele interessante Gedanken zum Thema „perfekter Mensch“ und „Kontrolle/Überwachung“ geäußert, so dass man wahrlich zum nachdenken animiert wird. (Gentechnik – Segen oder Fluch?)

Der Film zeichnet eine faszinierende, aber abschreckende Vision der Zukunft, die sehr aktuell erscheint. Andrew Niccol hat ein sehenswertes Werk geschaffen und jedem, der Filme zum nachdenken schätzt und auf Actioneinlagen verzichten kann, sei dieser Film ans Herz gelegt.

Categories: Filmrezis