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DRM – Teil 2

Vor nicht allzu langer Zeit habe ich einen Kommentar zur aktuellen DRM-Problematik verfasst. Wer sich etwas genauer mit der Thematik auseinandersetzen will, dem seien hier einige relativ aktuelle Artikel empfohlen:

“Wissenschaftler warnt vor Windows Vista – DRM außer Kontrolle”

Diesen Artikel erwähnte bereits Jörn in den Kommentaren zu meinem Blogeintrag. Er behandelt die von Peter Gutmann geäußerte scharfe Kritik an der in Vista eingebauten DRM-Technik. Er sehe die Gefahr, dass Microsoft leicht ein Monopol bei der Verwertung von digitalen Medien schaffen könne. Außerdem hätte das System durchaus Schwachstellen, die in Extremfällen sogar Menschenleben kosten könnten. Denn Treiber, die sich fehlerhaft im Sinne von Microsoft verhielten, könnten mit Kommandos aus dem Internet einfach deaktiviert werden.

Ähnlich kritisch sieht es auch der renommierte Sicherheitsexperte Bruce Schneier. Neben der zunehmenden Gefahr eines Monopols spricht er besonders die starke Beschränkung der Nutzerrechte (welcher der User derzeit nichts entgegensetzen kann) an. Außerdem gehe das in Vista implementierte DRM-System bis auf die Ebene der Peripherie runter, was es noch nie zuvor in dem Ausmaß gegeben hat.

Das lesenswerte Interview findet sich auf der Internetpräsenz von Technology Review: “Ich halte das für ein lächerliches Argument”

Aber zum Glück sind mittlerweile immer mehr der Ansicht, dass es auch ohne DRM-Mechanismen gehen kann. Es scheint also, dass sich langsam etwas tun würde. Nachdem bereits Apples Chef Steve Jobs überaschenderweise ein Vorstoß gegen DRM lanciert hat, äußern sich auch andere zu der Thematik. Es sei aber angemerkt, dass sich dies vor allem auf den DRM-Schutz von Medien bezieht und nicht direkt auf die mit Vista einhergehende Problematik.

Jedenfalls sprach Technology Review mit Henning Thieß, dem Mitgründer von Finetunes. Finetunes bietet bereits seit Jahren erfolgreich DRM-freie Musik, insbesondere von Indie-Labels, an. Henning Thieß ist überzeugt, dass durchaus kontrovers diskutiert werden kann, ob DRM überhaupt ein geeignetes Mittel sei den Zweck der Verhinderung/Eindämmung von Rechtsverletzungen zu erfüllen. Er sieht den Ausweg aus der Misere eher im „Watermarking“ von digitalen Inhalten. Es handelt sich dabei um eine Kenntlichmachung ohne störenden Kopierschutz.

Das komplette Interview findet ihr hier: “Es geht auch ohne DRM”

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