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Archiv für Mai, 2009

Windows Mobile

30. Mai 2009
LG KS 20 mit Windows Mobile 6

LG KS 20 mit Windows Mobile 6

Seit mittlerweile einem Jahr nutze ich ein Handy mit Windows Mobile 6 (LG KS 20) . Im Folgenden will ich über die Erfahrungen damit sprechen und wo ich Vor- bzw. Nachteile sehe.

Der Zugriff auf ein Windows Mobile Handy ist denkbar einfach. Man braucht kein ITunes oder ähnliches, wie beim IPhone. Einfach per USB-Kabel anschließen und fertig. Auch die Installation von neuer Software geht sehr leicht von der Hand. Meistens lade ich entsprechende cab-Dateien direkt von meinem Rechner per WLAN aufs Handy und starte dort die Installation. Im Internet lassen sich wirklich viele Programme finden und kostenlos nutzen. Der Nachteil ist, dass sie nicht immer funktionieren. Dadurch, dass die Hardware nicht einheitlich ist kann es immer zu Inkompatibilitäten kommen, sogar bei kostenpflichtiger Software. Auch die Suche nach einer Software, die eine bestimmte Funktion erfüllen soll, kann mitunter langwierig sein.

Windows Mobile ist von der Navigation her nicht wirklich zeitgemäß. Man braucht auf jeden Fall einen Stylus, denn mit Fingern geht es nur sehr begrenzt. Insofern sollte man als erstes Software installieren, wie das Handling verbessern. Sei es S2U2 zum Sperren, S2V für Bilder, PocketCM für Kontakte, ThumbCal als Kalender oder Opera als Browser. So wie es scheint wird Windows Mobile 6.5 einige der bestehenden Schwächen korrigieren, aber erst von Windows Mobile 7 erhoffe ich mir wirklich tiefgreifende Veränderungen.

Nett für Freunde alter alter LucasArts-Adventures ist, dass es eine ScummVM-Version für Windows Mobile gibt, so dass man problemlos alte Klassiker, wie Monkey Island 1 und 2, Indiana Jones and the Fate of Atlantis oder Day of the Tentacle spielen kann. Die Steuerung geht dabei auch gut von der Hand. Gerade mit dem mitgelieferten Stylus geht das wunderbar.

Insofern ist das derzeitige Windows Mobile eher was für Bastler. Direkt zum Drauflosbenutzen eignet es sich zwar schon dank einer umfangreichen Programmbasis (typische Windows Programme eben, wie Word, Mediaplayer, Internet Exlorer, etc.), aber der Komfort lässt dabei stark zu wünschen. Ein Vorteil, der aber nicht von der Hand zu weisen ist, ist der Preis von Windows Mobile Geräten. Im Vergleich etwa zum IPhone ist auch der Preis eines simlockfreien Mobiltelefons erträglich. Das  LG KS 20 hab ich damals für etwas über 300 Euro gekauft und derzeits gibt es das bereits für gut die Hälfte des Preises. (Bei einem Vertrag sicherlich noch deutlich weniger)

Categories: Hobby & Technik

Stadtausflug

25. Mai 2009

Mir ist die Idee gekommen, dass man im Sommer (Mitte Juli etwa) mit einigen Leuten einen Stadtausflug  machen könnte. Dies muss nicht unbedingt direkt eine ganze Woche sein, da reichen sicherlich ein paar Tage. Außerdem gibt es viele interessante Städte, die man besichtigen könnte, sei es Berlin, Hamburg, München, Amsterdam oder was ganz anderes.

Am Wochenende hab ich bereits Jörn drauf angesprochen und er zeigte sich interessiert. Wie schaut es denn mit anderen aus? Wäre schön, wenn man paar Leute zusammen bekommen würde.

Bzw. gibts vielleicht Vorschläge für interessante Städte die es sich lohnen würde zu sehen?

Categories: Dies & Das

SIGINT 09

24. Mai 2009

An diesem Wochenende findet im Kölner Mediapark die SIGINT09 statt.  Es handelt sich dabei um eine Konferenz zu den Diskursen im digitalen Zeitalter, veranstaltet vom Chaos Computer Club e.V.

Ich war gestern zusammen mit Jörn dort und will in Kürze über die besuchten Veranstaltungen berichten. Der gestrige Tag stand unter dem Motto “Schedule Pranks, Bugs, and Insecurities”, auch wenn die vielen Veranstaltungen oft eher in politische Richtungen gingen.

Keynote Tag 2: Pranks, Bugs, and Insecurities (FX of Phenoelit)

Der Hacker FX der Gruppe Phenoelit zeigte auf sehr unterhaltsame Weise wie Fehler und sonstige Probleme bei heutiger Software zu Stande kommen und erläuterte Möglichkeiten der Vermeidung. In etwa kritisierte er die Programmiersprache C oder den falschen Einsatz von Cryptographie und kam insgesamt zum Schluss, dass sichere und zuverlässige Systeme vor allem von den Menschen, die sie entwickeln, abhängen. Er fasste das mit dem Slogan “Wir sind Security!” zusammen.

Das neue Grundrecht… auf Gewährleistung der Vertraulichkeit und Integrität informationstechnischer Systeme (Constanze Kurz)

Bei diesem Vortrag ging es hauptsächlich um die Praxis von Hausdurchsuchungen und Beschlagnahmungen und darüber, dass die richterliche Zustimmung für solche Eingriffe in der Praxis eine kaum wirksame Kontrolle darstellt. Es reicht schon ein leichter Verdacht und Annahme von “Gefahr in Verzug” 0der ein Richter, der alles durchwinkt. Insgesamt muss die Praxis der Ausforschung informationstechnischer Systeme überdacht und angepasst werden, auch insbesondere hinsichtlich der verdeckten Online-Durchsuchung.

Bloggen gegen Ãœberwachung – Wie manchmal ein Blog helfen kann, die Privatsphäre zu retten (Anne Roth)

Die gemeinsame Wohnung der Vortragshalterin (Anne Roth) und Andrej Holm wurde im Sommer 2007 von einem Sondereinsatzkommando der Polizei gestürmt und Andrej unter Terrorverdacht mitgenommen. Es zeigte sich nach und nach, dass sie und auch ihre Freunde schon lange vorher überwacht wurden. Dabei griff man auf allerhand Methoden (Telefonüberwachung, Internetüberwachung, Verfolgung aller Bewehungen, Videokameras, GPS-Gerät am Auto und vieles mehr)  zurück, die an Film und Fernsehen denken lassen. Man glaubt kaum, dass dies einem eigentlich unschuldigen Bürger passieren kann. Viele Details konnte Anne Roth und Andrej Holm später aus Akten des BKA in Erfahrung bringen. Anne Roth starte zwei Monate nach Festnahme das Blog annalist in dem sie vieles des Erlebten verarbeitet und eine Art persönliche Chronik führt. Im Vortrag erzählte sie über ihre Intentionen und über die Hintergründe. (siehe auch Beitrag von Polylux zu dem Thema)

Antizensur in Hochzeiten politischen Opportunismus und Kontrollwahns (wikileaks)

Wikileaks versteht sich als Bürgerdienst und konzentriert sich auf die Veröffentlichung und Analyse von geheimen Dokumenten, welche große Teile der Gesellschaft betreffen beziehungsweise für die Bevölkerung einsehbar sein sollten. Dabei werden Dokumente einer ausführlichen (auch forensischen) Kontrolle unterzogen um Fakes zu vermeiden. Diesem Prozess konnte bis heute kein Fehler nachgewiesen werden. Im Vortrag wurde das Konzept und die Motivation detailliert dargestellt und es wurde an Hand mehrerer Beispiele dargelegt, wie veröffentlichte Leaks Wirkung erzielen und wie wichtig diese für Veränderung bei Missständen sind.

Datenschutz in Großkonzernen – Realität zwischen Kunden, Arbeitnehmern und Staatswesen (Christian Semmler, Norbert Warga, ..)

Bei dieser Podiumsdiskussion zum Thema Datenschutz sollte ursprünglich auch Per Meyerdierks (Datenschutzbeauftrager bei google) teilnehmen, aber leider ist er nicht erschienen. Damit waren die Teilnehmer Christian Semmler (Geschäftsführer der DMC-Datenschutz Management und Consulting GmbH) und Norbert Warga (Datenschutzbeauftragter bei verdi) in vielen Fragen durchaus einer Meinung, auch wenn Herr Semmler hin und wieder die Seite der Unternehmen verteidigte. Interessant war, dass die Teilnehmer allesamt das Loggen von IPs beim Zugriff auf Webseite für bedenklich hielten und Google Analytics sogar in Deutschland für illegal erachteten. Es muss nämlich immer klar definiert sein, welche Daten von jemanden erhoben werden und was mit diesen Daten passiert (der genaue Zweck). In dieser Hinsicht sind Googles Datenschutzbestimmungen nun mal sehr schwammig.

Cisco IOS Attack & Defense – The State of the Art (FX of Phenoelit)

In diesem Vortrag wurde ausführlich dargelegt welche Schwachstellen Cisco Router besitzen und wie diese einerseits ausgenutzt werden können, aber auch wie die Verteidigung gegen Angriffe aussehen kann. Dabei zeigte FX anhand von Codebeispielen, wie sein aktueller Hack (als Proof of Concept)  genau funktioniert.

Unter Beobachtung – Internet und Strafverfolgung (Udo Vetter)

In diesem interessanten Vortrag sprach Udo Vetter (der Autor des lawblog) an Hand diverser Beispiele aus seiner Tätigkeit als Strafverteidiger über das Vorgehen von Ermittlungsbehörden. Dabei ging er insbesondere auf die oft anzutreffende illegale Beweisbeschaffung ein,  die trotz diversen erfolgreichen Klagen beim Bundesverfassungsgericht in vielen Fällen gang und gäbe ist. Deshalb plädierte er für ein Verwertungsverbot für Beweise, die auf illegalem Wege erlangt wurden.

Soziale Medien für politische Kampagnen nutzen – Erfahrungen mit netzpolitik.org (Markus Beckedahl)

In diesem Vortrag wurde das bekannte Webblog netzpolitik.org und die Entwicklung, die es hinter sich hat, vorgestellt. Das Blog beschäftigt sich mit digitalen Bürgerrechte und politischen Fragestellungen der digitalen Gesellschaft. Es versucht die Besucher auf diverse Entwicklungen hinzuweisen und startet hin und wieder Kampagnen, wie zuletzt “Ruf doch mal an!“.

Nach diesem Vortrag entschlossen wir uns, dass es für diesen Tag ausreicht, denn irgendwann ist die Aufnahmekapazität erreicht. Der Besucht hat sich aber gelohnt und im folgenden will euch einige Fotos nicht vorenthalten:

Categories: Dies & Das, Fotos

Illuminati

22. Mai 2009
Dan Brown - Illuminati (2003)

Dan Brown - Illuminati (2003)

Wie Einige wissen läuft derzeit die Verfilmung des Dan-Brown-Romans Illuminati in den Kinos. Vor einiger Zeit habe ich die Buchvorlage gelesen und möchte ein paar Worte darüber verlieren.

Wenn man das Buch liest ist man zuerst gefesselt und legt es nicht so schnell wieder weg. Denn Dan Brown schafft es wie kein Anderer ein unglaubliches Tempo aufzubauen und  den Leser mit immer neuen Superlativen zu unterhalten. Man hat förmlich keine Zeit zum Nachdenken, wenn man das Buch dann aber weglegt und reflektiert, was man da eigentlich gelesen hat wird einem schon ganz anders zu Mute. Im Grunde ist die Geschichte unglaublich banal und besteht zu großen Teilen aus zusammengeklaubtem Halbwissen, mit dem Brown versucht die Geschichte seriös wirken zu lassen.

Sprachlich etwa ist es eine reine Katastrophe. Dan Brown zeigt kaum Verständnis für die Möglichkeiten des sprachlichen Ausdrucks und verwundert etwa durch scheinbar wahllose Wechsel der Erzählperspektive innerhalb eines Kapitels. Im Grunde könnte man solche Art von Literatur sehr treffend als Fastfood-Literatur für den Mainstream bezeichnen. Wenn man das Gehirn ausschaltet und nichts hinterfragt, dann kann man wahrlich hervorragend unterhalten werden. Erstaunlich ist wie viele das Buch sogar zu ihren Lieblingsbüchern zählen, denn das Buch ist zum Beispiel bei der ZDF-Sendung “Unsere Besten – Die Lieblingsbücher der Deutschen” auf Platz 19 gelandet.

Als Film hätte das Ganze gut funktionieren können. Man stelle sich einen Thriller mit unglaublichen Tempo vor, der dem Zuschauer kaum Zeit zum Atmen lässt. Denn das Buch wirkt stellenweise gar wie ein Filmdrehbuch. Wenn man aber den ersten Kritiken Glauben schenken mag, ist die Verfilmung eher  fad und spannungsarm geworden. Empfehlenswert zum Lesen halte ich zum Beispiel die Kritik der Fünf Filmfreunde. Insofern werde ich wohl frühestens nach dem DVD-Release dem Film eine Chance geben.

Tanz der Vampire

21. Mai 2009
Tanz der Vampire

Tanz der Vampire

Viele werden sicherlich den alten Roman Polanski Film “Tanz der Vampire” (von 1967) kennen. Er befasst sich auf amüsante Art und Weise mit dem Vampir-Mythos und ist jedem Filmfan zu empfehlen. Mitte der Neunziger entstand daraus ein Musical. Für die Musik war Jim Steinman verantwortlich, der sich vor allem als Komponist und Produzent der meisten Meat-Loaf – Songs verantwortlich zeigte und auch für viele andere Künstler, wie etwa Bonnie Tyler, Lieder schrieb. Michael Kunze, ein bekannter Liedtexter, Schriftsteller und Librettist, schrieb die Songtexte. Schließlich konnte Roman Polanski selbst als Regisseur gewonnen werden, so dass das Musical am 04. Oktober 1997 in Wien uraufgeführt werden konnte. Seitdem fand es seinen Weg nicht nur in mehrere deutsche Städte (Stuttgart, Hamburg, Berlin und jetzt Oberhausen) sondern auch an den Broadway in New York und in viele andere Länder, wie etwa Polen, Japan, Estland, Holland und Ungarn.

Am 10. Mai (Muttertag also) war ich zusammen mit meiner Familie in Oberhausen. Ich hatte vorher zusammen mit meiner Mutter meinem Vater Tickets zum Geburtstag geschenkt.  Nach Besichtigung eines der größten Einkaufszentren in Europa (dem CentrO), auf dessen Gelände sich das Metronom-Theater befindet,  wurde dort das insgesamt fast dreistündige Musical geschaut.

Kurz gesagt: Ich fand es einfach grandios. Im Gegensatz zu anderen Musicals, die ich bisher gesehen habe, fand ich hierbei vor allem die Musik gelungen. “Phantom der Oper” etwa, welches ich vor drei Jahren gesehen habe, hat einige klasse Lieder zu bieten, aber meiner Meinung nach auch einige wirklich schwache. Und über Spamalot hab ich noch letztens geschrieben. “Tanz der Vampire” bietet in meinen Augen kaum Aussetzer und fesselt von vorne bis hinten.  So bietet es tolle stimmungsvolle Kulissen und Kostüme und überzeugend agierende Schauspieler. Die Geschichte selbst hält sich stark an den Film und überrascht immer wieder mit schönen witzigen Elementen.

Die Geschichte dreht sich um Professor Abronsius, der mit seinem Assistent Alfred nach Transsylvanien reist, um die Existenz von Vampiren zu beweisen und die Welt von ihnen zu befreien. Dabei kommen sie in einem Gasthaus unter, wo sie erste Hinweise zum Schloss eines gewissen Grafen Krolock erhalten. Hier lernt Alfred auch die junge Wirtstocher Sarah kennen, verliebt sich in sie und folgt ihr schließlich zusammen mit dem Professor zum Schloss des Grafen. Ob er es schafft sie zu retten? Und wird der Professor erfolgreich sein mit seiner Mission?

Es ist im Grunde eine recht typische Geschichte, die sich gekonnt Klischees und Handlungsmustern bedient und so eine gelungene Persiflage des Vampirgenres darstellt.  Die Zeit vergeht jedenfalls wie im Fluge.  Wenn ihr also für das Thema beziehungsweise die Musik zu begeistern seid, sei ein Besuch nur zu empfehlen.

Im Folgenden noch ein Ausschnitt des Musicals aus einer Promotion-Show bei “Wetten,  dass..?”. Hier sieht das zwar leider stark nach Playback aus, aber man bekommt immerhin einen guten Ersteindruck: