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Gran Torino

Vor mittlerweile fast zwei Wochen habe ich den neusten Film von und mit Clint Eastwood gesehen. Gran Torino ist ein bewegendes Drama in dem der alte Korea-Veteran Walt Kowalski lernt seine alten Vorurteile  abzubauen und sich mit der Zeit sogar richtige Freundschaft daraus entwickelt.

Ausgangspunkt ist, dass Walt seit kurzer Zeit alleine lebt, da seine Frau verstorben ist. Er selbst ist ein alter verbitterter Pedant, der alles im Haus und auf dem Grundstück im makellosen Zustand hält. Zu seinen Kindern und Enkelkindern hat er kein besonders gutes Verhältnis, denn sie wollen vor allem an seinen Besitz und ihn in ein Heim stecken. Seine Nachbarschaft ist zunehmend von Bürgern mit asiatischen Migrationshintergrund geprägt, denen er mit Verachtung begegnet. Auch die ansteigende Gang-Gewalt macht die Gegend nicht gerade lebenswert. Schließlich greift er selbst ein und hilft auf die Weise seinen asiatischen Nachbarn, die fortan sehr dankbar sind und immer wieder versuchen sich ihm zu nähern. Zunächst ist er eher abweisend, aber mit der Zeit lernt die Menschen kennen und schätzen. Nur aus seiner Einmischung entwickelt sich leider auch ein sich immer weiter hochschaukelnder Konflikt, der in eine überaus konsequenten Ende mündet.

Der Film zeigt auf grandiose Weise, dass zu einem guten Film keine teuren Spezialeffekte nötig sind, sondern ein solcher vor allem von seinen Schauspielern und seiner Geschichte lebt. Clint Eastwood spielt den verbitterten Walt Kowalski äußerst überzeugend und läßt dabei sehr kreative Schimpfkanonaden von sich. Gerade Szenen wie die, wo er sich mit seinem Kumpel, einem italenischen Friseur, Wortgefächte liefert und sich dabei diverser Klischees und Voruteilen bedient sind klasse und charakterisieren ihn in besonderer Weise. Es ist eben seine besondere Art Zuneigung auszudrücken. Auf solche und ähnliche Weise lernt man Walt kennen und verstehen. Besonders gelungen finde ich, dass sich Eastwood dabei überhaupt nicht um die politische Korrektheit der von ihm dargestellten Figur scherrt, was den Film nur authentischer macht. Auch das Ende ist kein Hollywood-HappyEnd, sondern wirkt konsequent realistisch.

Im folgenden verlinke ich noch den deutschen Trailer, damit ihr euch einen ersten Eindruck bilden könnt.

Categories: Filmrezis
  1. 13. Mai 2009, 12:32 | #1

    Eine gute Rezension. Der Film hat mir auch ausnahmslos gut gefallen. So einen Film hat es nach den andauernden sinnlos-entleerten Filmen im Kino schon seit langem gebraucht!

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