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300

300 ist ein Film der sicherlich polarisieren vermag. Er basiert auf dem gleichnamigen Comic von Frank Miller und behandelt, basierend auf Berichten des griechischen Historikers Herodot, die Schlacht bei den Thermopylen. Bei dieser Schlacht stand der Spartanerkönig Leonidas mit gerade mal 300 Spartiaten (unterstützt von etwa 4000 anderen Griechen, welche aber im Film nur in Form der Arkadier eine Rolle spielen) einer gewaltigen Übermacht von Persern gegenüber. Die Spartiaten waren Elitekrieger, von klein auf in der Kampfeskunst geschult, äußerst diszipliniert und hatten was die Kampfart anging die klassische Phalanx perfektioniert. Die Thermopylen waren ein schmaler Engpass zwischen Kallidromos-Gebirge und Meer und von großer strategischer Bedeutung.

Der Film strotzt nur so von Pathos, viel Gerede von „Ehre“, „Freiheit“ etc. und besitzt eine sehr simple Geschichte. Aber das alles passt irgendwie zu der martialischen Kultur Spartas. Es mag sicherlich etwas überstilisiert wirken, aber so wurde es auch schon im Comic dargestellt. Und mehr als eine Umsetzung des Comics will der Film auch gar nicht sein. Insofern ist der Film, wie erwartet, optisch eine Wucht. Man bekommt ein bildgewaltiges Werk, welches gut von der passenden Musik unterstützt wird.
Wenn man sich darauf einlässt, wird man gut unterhalten. Die Wucht der Inszenierung reißt den Zuschauer mit und lässt ihn über viele Unzulänglichkeiten bzw. Schwächen hinwegsehen. Man hätte sogar den Teil der Geschichte, welcher in Sparta spielt, weiter kürzen können und noch mehr Gewicht auf die Schlacht legen können. Denn so wird man teils aus diesem modernen Schlachtgemälde herausgerissen und mit unnötigen Dialogen konfrontiert. Etwas nervig ist auch, dass die Spartiaten quasi halbnackt in die Schlacht ziehen und das ganze mitunter zu einer Fleischbeschau verkommt.

Zack Snyder hat mit diesem Film einen sicherlich kontroversen Film geschaffen, welcher bis auf eine Szene komplett vor Blue- bzw. Greenscreen entstanden ist und optisch mit seinen kunstvoll stilisierten Kampfszenen seinesgleichen sucht. Vor allem erinnern viele Szenen an die entsprechenden Comicbilder, ähnlich wie es schon bei SinCity der Fall war. Man sollte auf jeden wissen, was einen erwartet und dies ist keinesfalls ein historisch korrekter bzw. typischer Sandalenfilm! Den Film aber auf aktuelle Gegebenheiten und Konflikte beziehen zu wollen halte ich für sehr fraglich. Ich finde man muss nicht überall krampfhaft nach potentiellen Zusammenhängen suchen. Vor allem wenn alles so überzogen dargestellt wird, wie hier.

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