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Kommentar zum Kanzlerduell

Gestern Abend habe ich mir doch glatt das Duell Merkel gegen Steinmeier angetan. Als Duell kann man das Gespräch aber kaum bezeichnen. Vielmehr war es eine zahme Diskussion ohne großartige Höhepunkte.

Insgesamt wurde der Eindruck erweckt, dass beide nicht sonderlich traurig darüber wären, wenn die große Koalition weitergeführt wird. Im Grunde bleibt dies auch die einzige realistische Möglichkeit für die SPD an der neuen Regierung beteiligt zu sein.

Merkel versuchte immer wieder auf ihre “Erfolge” zu sprechen zu kommen, zeigte aber sonst  kaum wirklichen Lösungen auf, bis auf Steuersenkungen, die aber meiner Meinung nach nicht zu finanzieren sind.

Steinmeier versuchte sich zwar immer wieder von der CDU abzugrenzen (Atomausstieg, Managergehälter, Mindestlohn), aber sonderlich erfolgreich blieb er dabei nicht, obwohl er insgesamt besser argumentieren konnte, als ich gedacht hätte. Auch hätte er sich mit der Dienstwagenaffäre fast ein Eigentor geleistet.

Wirklich überzeugend war die ganze Veranstaltung also nicht. Es schien teils ein Steifheits-Wettbewerb zu sein und Emotionen blieben fast komplett aus.

Am Ende waren natürlich sowohl SPD als auch CDU davon überzeugt die Gewinner zu sein. Umfragen in der Bevölkerung sehen dagegen Steinmeier leicht vorne, allen voran bei den Unentschiedenen.

Meine Stimme bekommt übrigens weder die schwarze Pest (CDU) noch die Verräterpartei (SPD).

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  1. 14. September 2009, 17:02 | #1

    Oh, da scheint mir aber jemand ideologisch ein wenig indoktriniert von der orangenen Skorbut zu sein. (-:

    Danke aber für die Zusammenfassung dessen, was in der ARD von der Anne-Will-Runde im Anschluss an das Duell erörtert wurde. Sowohl Merkel als auch Steinmeier haben ja, und das sollte vorher bekannt gewesen sein, das Temperament eines Eisblocks. Insofern konnte man von großartigen Attacken und hitzigen Wortgefechten nicht ausgehen, auch wenn die Moderatoren das noch so sehr durch Spitzfindigkeiten forcieren wollten.
    Ich denke aber auch, dass Schlammschlachten einfach nicht dem Zeitgeist entsprechen und die unentschiedenen Fernsehzuschauer (und genau die sollten ja angesprochen werden) durch Sachlichkeit und Informativität beeindruckt werden wollten. Und da hat wohl Steinmeier ein wenig die Nase vorn gehabt – Angela Merkel würde niemals von ihrer kohlschen Manier ablassen und in irgendwelchen Angelegenheit konkret werden.
    Interessanter wird da wohl die Gegenüberstellung der drei Oppositionsparteien heute Abend in der ARD (21:00) – da erwarte ich durchaus ein wenig Schlammschlacht zwischen Guido und Oskar – da kann Jürgen Trittin dann seine pädagogischen Qualitäten zeigen. ;-)

  2. 17. September 2009, 15:00 | #2

    Ich hab nur die Zusammenfassung vom Spiegelfechter gelesen, das hat mir gerreicht: http://www.spiegelfechter.com/wordpress/793/und-der-sieger-heist-steinmerkel

    Marcus, gab es wirklich ne Schlammschlacht zwischen den Oppositionsparteien? Das hab ich natürlich auch nicht gesehen…

  3. 17. September 2009, 18:29 | #3

    Ja, ein wenig Schlammschlacht gab es schon. Zumindest ist dem Zuschauer deutlich geworden, dass sich die drei Parteien in einigen Punkten (besonders natürlich in punkto Wirtschaft und Finanzen) gehörig voneinander unterscheiden. Besser als in dem Kanzlerduell fand ich auch, dass es nur zwei Moderatoren gab und diese sich nicht so hervorheben wollten, wie es am Tag zuvor die vier Hochglanzreporter taten.

    Jedenfalls weiß ich nun, nach beiden Veranstaltungen, dass meine Meinungen (die sich mit Sicherheit auch nicht verändert hätten) von der Seite, die ich favorisiere, bestätigt wurden.

  1. 16. September 2009, 23:40 | #1